Tivoli nahe Rom birgt ein
Meisterwerk der Gartenbaukunst der Renaissance, die von Kardinal
Ippolite d'Este um 1560 verwirklichte Gartenanlage seiner Residenz. Der
Kardinal, ein Sohn Lucrezia Borgia's, wäre gern
Papst geworden, musste aber mit dem Amt des päpstlichen Statthalters in
Tivoli vorliebnehmen und investierte fortan einen Teil seiner
Schaffenskraft in die Gestaltung seiner Residenz, eines ehemaligen
Benediktinerklosters, und ihres wasserdurchwirkten und von antiken
Statuen geschmückten Gartens.
Aufwendige Fresken künden noch von der Pracht des Palastes, das wahre
Kleinod aber ist der Garten oder wieder der Garten.
Denn im 18. und der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts verfiel die Anlage,
die Brunnen nahmen Schaden und die Kunstwerke verschwanden.
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Um 1850 wurde der Besitz von Kardinal Gustav von Hohenlohe
erworben, der einiges restaurieren ließ. Auch Liszt zählte zu seinen illustren Gästen, der
den 'Wässern der Villa d'Este' eine Komposition widmete.
Zu Beginn des 1.Weltkrieges wurde Italien Eigentümer und sorgte für eine umfangreiche Instandsetzung. Doch nach
Schäden im 2.Weltkrieg entstand eine kostspielige Dauerbaustelle, in
der immer mehr Wässer versiegen.
2001 errang die Villa d'Este den Status eines Weltkulturerbes. Besonders
gewürdigt wurde dabei der bedeutende Einfluss auf die Gartenarchitektur
Europas. Es bleibt zu hoffen, dass die finanzielle Unterstützung der
UNESCO den Erhalt dieser herrlichen Anlage langfristig sichert. |